Januar bis März 2014
Wieder startet ein neues Schuljahr – mit neuem Elan, neuen Lehrerinnen und noch mehr Kindern.
Mehrere LehrerInnen haben uns verlassen, eine wurde von uns entlassen, weil sie keine gute Arbeit geleistet hat, der neue Rektor und der Direktor kümmern sich um NachfolgerInnen. Es wurden auch wieder neue Kinder aufgenommen, da so viele Eltern ihre Kinder zu uns schicken wollen. Der „Baum“, unser Logo, ist in der Gegend sehr gut bekannt und es spricht sich rum, dass wir eine gute Schule sind.
Im Januar bezahlen die Eltern den größten Teil des jährlichen Schulgeldes – normalerweise die Hälfte, ¼ im Mai und das letzte Viertel im September des Jahres. Manche Eltern bezahlen aber auch das gesamte Schulgeld im Januar, auch dies ist möglich. Der Jahresbeitrag wurde jetzt erhöht (auf 175 Euro im Jahr) da nun zweierlei Essen angeboten werden: an zwei Tagen Bohnen mit Reis, an drei Tagen Reis mit Tomatensoße und etwas Kartoffeln. Auch für die Lehrergehälter brauchen wir mehr Geld, da für alle monatlich eine bestimmte Summe in eine Sozialkasse eingezahlt werden muss.
Da das Konto aber zu Jahresbeginn, durch die Bezahlung des Schulgeldes der Eltern, gut gefüllt ist, konnte trotzdem weitergebaut werden. Zwei Klassenzimmer wurden im Rohbau fertig gestellt und ein drittes – in der Ecke – tatsächlich auch noch gebaut. Somit haben wir nun ein Gebäude nur für die Nursery School mit ihren drei Klassen: Baby-class, Middle- class und Pre-unit.
Für die Grundschule haben wir sechs Klassenzimmer für Standard I bis Standard IV. Da aber Standard I zweizügig läuft, sind alle Klassenzimmer belegt. Dass die neuen Räume gebaut sind, bedeutet, dass darin unterrichtet wird, aber natürlich nicht, dass sie fertig sind. Es fehlen die Deckenplatten, die Fenster, die Türen usw. Trotzdem sind alle froh, dass es genügend Platz für alle Klassen hat und der Unterricht planmäßig erteilt werden kann. Im Laufe des Jahres werden wir versuchen alles weitere fertig zu stellen.
Im Februar haben die zwei letzten Volontärinnen Julia und Josephine Tansania verlassen und sind nach einer ereignisreichen Zeit ins kalte Deutschland zurückgekehrt. Im Moment überlegen und diskutieren wir gerade neue Regeln für zukünftige Volontäre, die tansanische Regierung macht es uns nicht gerade einfacher. Es wird immer strenger kontrolliert, dass Menschen, die für drei Monate ein Touristenvisa beantragen auch tatsächlich nicht arbeiten – auch nicht als Volontär. Ein „richtiges“ Visa für ein oder auch zwei Jahre erlaubt das Arbeiten, kostet aber auch an die 500 Dollar. Wir werden sehen, wie wir es in Zukunft handhaben.
Mit unseren Partnern vor Ort, sind und waren wir uns immer einig, dass wir „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten wollen. Dies klappt gerade ganz gut, sodass wir auch daran sind, unsere Unterstützungs- Modalitäten zu ändern. Seither haben wir meistens monatlich Geld überwiesen, damit die Lehrergehälter, das Essen usw. bezahlt werden konnten. Dies war nicht immer einfach, da nicht immer jeden Monat genügend Geld auf unserem Konto war. Da die Zahlungsmoral der Eltern vor Ort, durch viel Erklärungen und auch Konsequenzen durch die Schule, besser wird, können von dem bezahlten Schulgeld nun zum Beispiel die Lehrergehälter bezahlt werden. Wenn möglich wird weitergebaut, je nachdem wie viel Geld da ist. Deshalb haben wir uns entschlossen in Zukunft unsere, im Moment, 30 Patenkinder zu unterstützen, indem wir ihnen das Schulgeld bezahlen, die Uniformen und Materialien zum Lernen. Weiter werden wir monatlich einen Zuschuss zum Essen überweisen, da uns eine regelmäßige Verpflegung wichtig ist. Die anderen Kosten sollen unsere Partner vor Ort selbst finanzieren, sie sollen lernen, mit dem vorhandenen Geld, ohne Hilfe von uns, klarzukommen. Mit Spannung beobachten wir nun, wie und ob es funktioniert.