Francis Wamuya

11.Januar 1998

Don Bosco Technical Institute Embu (Kenia)

Francis ist der dritte Sohn seiner Mutter. Er lebt mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester in Rongai, einem Slum in Kenias Hauptstadt Nairobi. Er beendete die Grundschule Ende 2015. Im Februar 2016 begann er die Trinity Secondary School, eine katholische Missionsschule mit Internat in Gilgil, Nakuru, zu besuchen. Leider konnte er das begonnene Schuljahr dort aufgrund finanzieller Probleme und anderer Schwierigkeiten nicht beenden und wechselte auf die Matrix Secondary School in Ongata Rongai, nur wenige Kilometer vom Haus seiner Mutter entfernt. Dort beendete er Form II. Sein Zeugnis ist nicht schlecht, seine Noten könnten aber besser sein, wenn die Rahmenbedingungen ihn mehr unterstützen würden. Daher haben wir bei seiner alten Schule in Gilgil angefragt, ob es möglich sei, dass Francis wieder dorthin zurückkehrt. Der Rektor stimmte dem zu, wenn die verbliebenen Schulden dort beglichen würden. Dank der Unterstützung durch unseren Verein konnten sowohl die Schulden als auch die Schulgebühren für das jetzige Schuljahr bezahlt werden und Francis kehrte an die Trinity Mission Boys High School zurück.
Leider haben sich unsere Erwartungen, die wir durch den Schulwechsel hatten, nicht erfüllt. Francis hat ein sehr schlechtes Zeugnis. Von seiner Familie wird es darauf zurückgeführt, dass an diesem Internat die Schüler ziemlich auf sich allein gestellt sind und sich niemand so richtig kümmert. Wenn jemand mit selbständigem Lernen Probleme hat, ist dies natürlich doppelt schlecht.
Da Francis jetzt in die Abschlussklasse kommt, hat ihm seine Familie und unser Patenkind Betreuer sehr klar gemacht, dass dies nun seine letzte Chance auf einen Schulabschluss ist. Um ihn besser kontrollieren und motivieren zu können hat er wieder die Schule gewechselt, diese ist in der Nähe seines Wohnortes und er übernachtet zuhause. Leider bringt dies auch nicht viel, er ist faul und macht lieber andere Dinge als zu lernen, somit ist es kein Wunder dass er sehr schlecht abschließt.
Darüber ist er ist sehr traurig und nachdenklich. Nach langen, intensiven Gesprächen mit seiner Familie und unserem Patenkinderbetreuer äußert er, dass er gerne eine Ausbildung als Elektriker machen möchte. Die Familie, die ihn seit 2018 unterstützt, hält ihm die Stange und würde ihn weiter unterstützen wenn er einen Schulplatz bekommt. Im Januar 2021, sollen nach langen Schulschließungen in Kenia (seit März 2020) die Schulen wieder öffnen. Francis bekommt einen Schulplatz an einem College in Siakago um dort ab dem 15.2.21 die Ausbildung zu machen. Allerdings wurden jetzt sehr strikte Regeln mit ihm besprochen, damit er diese Chance noch einmal bekommt. Er muss regelmäßige Berichte über seine Noten abliefern, alle 3 Monate finden Gespräche mit seinen Lehrern statt, falls etwas auffällig wäre, gibt es einen sofortigen Bericht an unseren Patenkinderbeauftragten.
Leider haben sich unsere Hoffnungen nicht erfüllt, Francis freundet sich mit ein paar Jungs an, die ziemlich Blödsinn im Kopf haben, den Unterricht schwänzen usw.
Nochmal wird ihm klar gemacht, dass es so nicht geht. Francis ist uneinsichtig und wird vom Rektor der Schule nach Hause geschickt, damit er in aller Ruhe nachdenken kann, was er für sein Leben möchte.
ER bekommt die Kurve nicht und will nicht zurück auf das College. Für uns ist hier nun Schluss, da wir dies auch so angekündigt haben.
Wir hoffen, dass er in seinem Leben klar kommt und findet was er gerne möchte.