Januar bis September 2018
Nach den Weihnachtsferien sind alle wieder zurück im Schulalltag. Es gibt zwei neue Lehrer und den neuen Direktor Paul Gregory, den wir ja schon erwähnt haben.
Dieser hat einen Erste-Hilfe Raum eingerichtet, da die Regierung dies vorschreibt. Auch wurde mit Spenden der Eltern ein Auto gekauft, damit kranke Kinder nach Hause oder ins Krankenhaus gebracht werden können. Als Fahrer ist nun Andrew eingestellt, der unseren Volontären mit Rat und Tat zur Seite steht und schon ein guter Freund geworden ist. Er verrichtet an der Schule auch noch andere Dienste – wie der „Junge für alles“.
Es wurden Laptops gekauft und ein vorläufiger Computerraum eingerichtet, damit Lehrer und Schüler jetzt endlich die Möglichkeit haben am PC zu arbeiten. Unser Volontär Simon hat dazu die passenden Holztische gebaut.
Von 15 bis 18 Uhr also nach offiziellem Schulschluss unterrichten zwei unserer Lehrer (Samson und Kenneth) im Moment 20 Jugendliche aus der Nachbarschaft. Diese Jugendlichen wollen entweder einen Abschluss schaffen oder wiederholen, sie wollen wieder in der weiterführenden Schule einsteigen oder ähnliches. Dazu bekommen sie von den genannten Lehrern Nachhilfe, dafür bezahlen sie einen finanziellen Beitrag, den die zwei Lehrer bekommen – wir stellen ihnen die Räumlichkeiten zur Verfügung.
Da das Gebäude des Hosteld der Mädchen zu klein geworden war, wurde es auf unserem Gelände in ein anderes Gebäude verlegt. Wegen fehlender finanzieller Mittel ist es aber noch nicht fertig gebaut, deshalb hat die Regierung das Hostel geschlossen. Nun wird nach Lösungen gesucht, damit die Mädchen dort wieder wohnen können.
Bei der letzten Abschlussprüfung der Klasse 7 im Jahr 2017 hat unsere Schule gut abgeschnitten und dafür ein Zertifikat der Regierung bekommen. Dies lag sicher auch daran, dass die Kinder seit letzten Schuljahr die Möglichkeit haben, verstärkt Nachhilfe zu bekommen und besonders gefördert werden, um einen guten Abschluss zu erzielen. Es ist geplant, die Mädchen der Abschlussklasse in unserem Hostel dauerhaft unterzubringen, um sie rund um die Uhr betreuen zu können. Dieses Angebot ist natürlich freiwillig, da die Eltern dafür etwas bezahlen müssen. Aber es bietet gute Gelegenheit, die Kinder vermehrt zu fördern. Außerdem können sie sich so ganz auf den Lernstoff konzentrieren, was zu Hause oft nicht störungsfrei möglich ist. Auch für Jungs ist dies angedacht, es scheitert aber noch an fehlenden Gebäuden und der Finanzierung.
Dies kann aber erst starten, wenn das Hostelgebäude fertig gestellt ist und die Regierung es genehmigt.
Die Zeit von Ben und Simon ist auch schon wieder zu Ende und der Heimflug der beiden steht an. Wen es interessiert, wie die beiden ihre Zeit in Tansania erlebt haben, kann gerne ihren persönlichen Bericht unter Erfahrungs- und Projektberichte auf der Homepage lesen.
Nach den Sommerferien im Juli hat der neue tansanische Präsident im ganzen Land Grundschulen, die keine Registrierung haben, schließen lassen.
Auch in unserer Nachbarschaft waren einige Schulen betroffen. Da die Eltern bei uns um Aufnahme gebeten haben, wurden an unserer Schule mehr als 150 Kinder neu aufgenommen. D.h. wir haben nun mehr als 600 Schülerinnen und Schüler… dies ist eigentlich nicht tragbar. Dadurch sind die Klassen zu groß, Klassenräume fehlen oder sind zu klein, wir haben nicht genug Lehrer, es fehlt an Material usw.
Wir waren sehr ärgerlich als uns, hinterher, davon berichtet wurde. Auch die LehrerInnen sind über diese Entwicklung nicht glücklich, nun ist die Situation im Moment aber so.
Im August war die erste Vorsitzende, Ingrid RIchter, vier Wochen in Tansania zu Besuch bei ihrer Tochter. Natürlich stand auch ein Besuch der Schule und verschiedener Patenkinder auf dem Zettel.
Es gab verschiedene, lebhafte, manchmal auch schwierige Diskussionen mit den Führungskräften der Schule und dem tansanischen Verein PAYO (Pamoja Youth Organisation) – unserem Partnerverein in Tansania. Einig waren sich alle darin, das mit allen Mitteln versucht werden muss, die Schülerzahl wieder zu verkleinern. Dazu gab es folgende Absprachen:
Wenn die Klasse 7 nach ihrem Abschluss die Schule verlässt, sind dies 63 SchülerInnen weniger. Es werden keine neuen Kinder aufgenommen.
Zusätzlich werden die Sanktionen verschärft und kontrolliert, wenn Eltern das ziemlich günstige Schulgeld nicht bezahlen. Nach gesetzter Deadline durch die Schule und dem nicht Einhalten durch die Eltern, darf das Kind nicht mehr zur Schule kommen.
Mit diesen Maßnahmen werden wir beobachten, wie sich die Kinderzahlen wieder verändern.
Ende des Jahres wird ein neuer PAYO-Vorstand gewählt und es sind einige Veränderungen angedacht. Wir werden weiter davon berichten und Sie auf dem Laufenden halten.