Januar bis Juli 2015
Nach den Weihnachtsferien begann am 5.Januar 2015 wieder der Unterricht. Gleich zu Beginn kam Besuch aus Deutschland. Die ehemalige Volontärin Caroline Dinkelacker machte Urlaub in Tansania und ließ es sich natürlich nicht nehmen, in der Schule vorbei zu schauen – das war eine Freude, nicht nur bei den Kindern!
Caro staunte, was sich alles verändert hatte, seit sie weg ist. Neue Toiletten wurden endlich gebaut, auch die Klassenzimmer verändern sich immer wieder, genau wie die Außenanlagen.
Seit diesem Schuljahr endet, auf Wunsch der Eltern, die Schule nicht um 15.00 Uhr sondern erst um 17.00 Uhr.
Deshalb gibt es nachmittags für die Kinder selbstgemachten Saft (Mango, Avocado, Passionsfrucht usw), der sehr geliebt wird.
Im Moment sind es 415 Schülerinnen und Schüler. Da unsere Ältesten nun in Standard 6 sind, steigen auch die Anforderungen an den Unterricht, die Lehrer und das Material.
Mit Mühe wurde ein Computerraum eingerichtet, der aber nur leidlich funktioniert. Dauernd ist etwas kaputt, kein Wunder bei lauter relativ alten Computern. Der Wind bläst durch die offenen Fenster und überall ist immer Staub und Sand, das hält kein Computer auf Dauer aus.
Da müssen wir uns überlegen wie es weitergehen soll und was es für Ideen gibt, hier etwas zu verbessern.
Einige unserer Großen könnten nicht mehr auf unsere Schule gehen, da die Eltern entweder weggezogen sind oder es aus anderen Gründen nicht möglich ist. Um den Mädchen den Schulbesuch weiter zu ermöglichen, hat Prosper ein Haus mit verschiedenen Zimmern angemietet. Im Moment wohnen 16 Mädchen dort, die von einer Matron (Hausmutter) und 2 jungen Helferinnen betreut werden.
Dies ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die am Anfang Schwierigkeiten bereitete. Nun haben wir eine neue Matron, mit mehr Erfahrung, nun läuft es gut.
An den Gebäuden tut sich auch immer wieder etwas: es wurden die Fassaden gestrichen, innen haben die Klassenzimmer Farbe bekommen, an der Veranda gibt es nun ein Geländer usw.
Auch die tansanische Regierung hatte ihren Besuch angekündigt. Sie kümmert sich zwar finanziell nicht um Privatschulen wie unsere, aber beim Auflagen machen sind sie gut dabei.
So gab es nach der Besichtigung eine lange Liste mit Punkten die erledigt werden müssen.
Zum Beispiel:
– Fließendes Wasser aus dem Wasserhahn vor dem Speiseraum zum Hände waschen
– Neue Tabletts und Ablageflächen für die Becher und Teller
– Fließendes Wasser vor den Toiletten
– Feuerlöscher
– der Essplatz muss verbessert werden
– Spielgeräte draußen für die Kinder…………..
Nach dieser Liste der Regierung war die Frage, was erledigen wir als erstes und was können wir uns leisten?
Es ist wunderbar, dass sich die Regierung darum kümmert, was die Schulen für einen Standard haben und das es den Kindern dort gut geht- aber bei manchen Punkten stellen wir uns schon die Frage „ Ist der Punkt jetzt soooo wichtig?“ Es ist teilweise auch schwer nachzuvollziehen, was die Regierung auf dem Papier will, vor allem wenn man staatliche Schulen kennt, die oft ganz schlecht ausgestattet sind. Aber es bleibt uns keine andere Wahl, wir müssen entscheiden, was passiert wann und wie.
Im Juni kam wieder Besuch aus Deutschland- Carolin Richter- auch sie hat gestaunt was sich so alles tut- SchülerInnen sind es im Moment übrigens 420.
Alle möglichen Punkte wurden mit Carolin diskutiert, sie brachte alles mit nach Deutschland und gemeinsam versuchen wir Lösungen zu finden.
Ende Juli gibt es Ferien- mal sehn wie es danach weitergeht.